Tag 3. Ein komischer Tag. Die psychische Verfassung von mir hat sich weiter in die Richtung verändert,
die auch schon am 2. Tag vorherrschend war. Gepaart mit der (mir) bevorstehenden Reise zu der
Verwandtschaft, alleine mit den Kindern und dem Wissen, dass die Ernährungsform dort deutlich
schwerer einzuhalten sein wird als zu Hause, gab es einen merkwürdigen Start in den Tag. Ich war zwar
Joggen, aber leicht ist mir das ganz sicher nicht gefallen. Es war anstrengend und nach einer halben
Stunde war ich froh, dass es vorbei war. Im Nachhinein betrachtet denke ich mir, dass ich mich nicht
hätte aufraffen müssen... Aber hinterher, weiß man bekanntlich immer mehr. Am Vormittag war die
Packerei und Nahrungsbeschaffung mein Hauptaufgabengebiet. Dabei habe ich zwischendurch Hörbuch
gehört und Felix, der Liebe, hat mir die Kinder abgenommen. Das ging. Aber sobald da mehr war, stieg
meine Überflutung. Ich konnte nicht einen Moment gleichzeitig mit Felix reden und/oder das Hörbuch
laufen haben. Die Zugfahrt an sich hat gut geklappt, der Kleine hat sogar eine Stunde geschlafen,
meine Cravings hielten sich in Grenzen und wenn ich welche hatte, ließen sie sich mit kleinen
Strauchtomaten gut bekämpfen. Die Kinder haben gespielt und ich hatte immer wieder die Gelegenheit
aus dem Fenster in die Weite zu schauen und die Landschaft auf mich wirken zu lassen. Und sie hat auf
mich gewirkt wie noch nie. Immer wieder hat sich innerhalb von Sekunden eine tiefe Entspannung in mir
breit gemacht, die ich in der Form noch nicht kannte. Die Veränderung ist natürlich toll, wenn es die
Gegenseite nicht auch geben würde. Genau so schnell, wie ich mich entspannen konnte, war ich auf
180. Ich war mehr als reizbar und habe den kompletten Tag über darunter gelitten. Am Abend hat sich
das Ganze dann zugespitzt. Meine Emotionen haben mich überollt und sind nicht wieder abgeflaut. Das
ganze Zeug in mir hat sich immer weiter aufgebaut und ist einfach nicht zusammengebrochen. Ich
konnte es nicht zuordnen, wusste weder woher es kam, noch ob es gut oder schlecht ist. Ich war
überfordert mit mir selber und hatte die beiden Zwerge, die mich brauchen. Die Einzigen, die konsequent
bei mir waren und zu mir hielten, waren meine Cravings. Als ich für die Kinder gekocht habe, ist in mir
irgendwas durchgebrannt. Und dann war sie schon vorbei. Die Sekunde, in der ich hätte nachdenken
und mich gegen das Essen entscheiden können. :( Naja. Die erste Ausnahme, an der ich danach noch
einige Stunden (diesmal auch körperlich) zu knabbern hatte. Emotional ging es mir auch nicht besser.
Nunja... Ich hoffe das geht bald vorbei. Erschwerend dazu kam dann noch, dass die Apfelbananen,
die meine Zugverpflegung darstellten, echt scheiße (sorry) geschmeckt haben. Mehr als zwei sind
nicht heruntergegangen und demnach blieb dann das hoffnungslose "Undercarbed-Stempelchen" auch
nicht aus. :/
Gegessen:
Morgens: 1 Kilo Plattpfirsiche
danach: 15 Bananen im Smoothie
Mittags/Zug: 2-3 Apfelbananen, danach irgendwann 500 g Strauch-Cherry-Tomaten, danach ein paar
Weintrauben.
Spätnachmittags: 1 Eisberg
Abends: Mist -.-
Mal sehen, was Tag 4 (ich weigere mich, wieder bei eins anzufangen, wobei mein Gewissen das
eigentlich verlangt), so bringt.
Unausgeglichen beschreibt meinen Zustand im Moment eigentlich sehr gut.